Was versteht man unter dem Begriff Caprihose?

Die Caprihose ist eine dreiviertellange Hose, reicht also bis kurz unter das Knie oder maximal bis zur Wadenmitte. Sie ist schmal geschnitten und oft eng anliegend. Kleine Seitenschlitze dienen dazu, dass sie bei Bedarf hochgekrempelt werden kann. Kreiert wurde die Hose gegen Ende der 1940er Jahre von der deutschen Designerin Sonja de Lannart. Ihre Familie war von der italienischen Insel Capri so angetan, dass sie eine gesamte Kollektion nach ihr benannten. Die Caprihose wurde als Teil dieser Kollektion weltberühmt.

Welche Varianten gibt es?

Den Klassiker gibt es in verschiedenen Materialien wie Baumwolle, Jeans oder Leinen. Letztes ist im Sommer besonders zu empfehlen, da der Stoff sehr luftdurchlässig ist. Obwohl die Caprihose als Klassiker unter den 3/4 Hosen gilt, gibt es seit den 50er Jahren auch Ausführungen in 7/8 Länge, die bis kurz über die Knöchel reichen.

Wie und wann trägt man eine Caprihose?

Die Caprihose eignet sich vor allem für den Sommer. Durch die Seitenschlitze kann sie nämlich schnell zu einer kurzen Hose umfunktioniert werden. Das ist ideal für Spaziergänge am Strand oder um die Füße in den Brunnen in der Stadt baumeln zu lassen. Für eine sommerlich elegante Optik können dazu High-Heels und eine schön luftige Tunika getragen werden. Mit einem Taillengürtel wird zusätzlich zur engen Caprihose die Figur in Szene gesetzt. Sportlicher ist die Kombination aus Capri Hose mit Turnschuhen und T-Shirt. Bei einer dunklen Hose dürfen T-Shirt und sonstige Accessoires gerne auch etwas bunter ausfallen. Da Hosen in 3/4 oder 7/8 Länge optisch die Beine verkürzen, sollten Frauen mit kürzeren Beinen zu hohen Schuhen greifen. High-Heels, Peep-Toes und Stilettos gleichen den Stauch-Effekt aus und kommen unter den verkürzten Hosenbeinen zudem ideal zur Geltung.

Vom kontroversen Kleidungsstück zum Modeklassiker

Als die Caprihose in den 1950er Jahren erstmals von Frauen in der Öffentlichkeit getragen wurde, löste dies eine Diskussion über Moralvorstellungen, Mode und Sitten aus. Frauen trugen damals vor allem Kleider und Röcke wenn sie das Haus verließen. Die Waden blieben dabei stets bedeckt. Eine eng anliegende Caprihose, die so viel Bein freilegt wurde daher als aufreizend und provokant angesehen. Da sich die Hose dennoch durchsetzen konnte und weltweit Unterstützerinnen wie Audrey Hepburn und Jacky Kennedy fand, gilt sie als revolutionär.